Stottern:
Stottern ist eine Redeflussstörung, die meistens im Kindesalter beginnt und sich in ihrem weiteren Verlauf chronifizieren
kann.
Beim Stottern handelt es sich um eine zeitweise Störung der Sprechflüssigkeit. Der Redefluss wird unfreiwillig
unterbrochen.
Es werden 3 Formen unterschieden:
1.
entwicklungsbedingte Redeunflüssigkeiten im Kindesalter (sind Teil der„normalen“ Sprachentwicklung und
treten in der Regel dann auf, wenn das Kind im Alter von 3-6 Jahren eine deutliche sprachliche Weiterentwicklung
zeigt. Es kommt dann zu einer Störung des Gleichgewichtes zwischen den sprechmotorischen Fähigkeiten und den
"übersprudelnden" Gedanken des Kindes.)
2.
beginnendes Stottern im Kindes- und Jugendalter (äußert sich
überwiegend in lockeren Wiederholungen von Lauten, Silben und Wörtern
und in Dehnungen von Lauten. Es sind aber noch symptomfreie Phasen zu
beobachten. Die betroffene Person hat noch kein oder nur ein vages
Störungsbewusstsein)
3. chronisches Stottern im Kindes- bis Erwachsenenalter
Das Stottern kann sich mit folgenden Symptomen äußern.
•
Lockere Wiederholungen von Lauten, Silben und Wörtern („Ke-ke-ke-Kelle“)
•
Dehnungen von Lauten („Keeeeelle“)
•
Blockierungen mit starken Muskelverspannungen („Kkkkkelle“)
•
Es gibt jetzt keine oder nur sehr geringe symptomfreie Phasen.
Begleitend können folgende Symptome auftreten:
•
psychische Anspannung / Sprechangst
•
Vermeidung von Sprechsituationen / Abbruch des Blickkontaktes
•
Veränderungen der Sprechweise / veränderte Sprechatmung
•
Vermeidung problematischer Wörter / Satzumstellungen
•
physische Anspannung / mimische und ganzkörperliche Mitbewegungen
•
Schweißausbrüche / Erröten / Puls- und Blutdruckerhöhung
Von einer Redeflussstörung im Sinne von
Stottern wird erst dann gesprochen,wenn
über einen längeren Zeitraum verstärkte
Sprechunflüssigkeiten auftreten.
Entwicklungsbedingte Redeunflüssigkeiten müssen in der Regel nicht behandelt werden.
Eine logopädische Therapie ist bei beginnendem und chronischem Stottern erforderlich.
Poltern:
Poltern ist eine Störung des Redeflusses, bei der die Verständlichkeit des Gesprochenen beeinträchtigt ist.
Gekennzeichnet ist diese Störung durch ein phasenweise überhastetes, unrhythmisches Sprechen mit:
•
Auslassungen von Lauten, Silben oder Wörtern
•
Ersetzen von Lauten oder Silben
•
Verschmelzungen von Lauten oder Silben (aus "zum Beispiel" wird "Zeispiel") beeinträchtigt sein
•
Außerdem treten viele Satzabbrüche, Umformulierungen und Floskeln sowie stotterähnliche Redeunflüssigkeiten auf,
sodass trotz des Eindrucks von hoher Sprechgeschwindigkeit oft nur wenig Inhalt vermittelt werden kann.
Bei bewusst verlangsamtem Sprechen reduziert sich die Symptomatik. Das Sprechen kann jedoch nicht langfristig
kontrolliert werden.
Die genaue Ursache für Poltern ist nicht eindeutig geklärt. Mögliche Ursachen könnten, genetische Faktoren (z.B.
familiärer Sprachschwächetypus), motorische Faktoren (z.B. Störungen bei der Kontrolle von Sprechbewegungen) oder
temporale Faktoren (Diskrepanz zwischen der Geschwindigkeit des Denkens und der Umsetzung der Gedanken in
Sprechbewegungen) sein.
Die Redeflussstörungen Stottern und Poltern treten nicht nur isoliert, sondern häufig in komplex kombinierten Formen
auf (z. B. Poltern mit Stotterkomponente, Stottern-Poltern) und sind für die Betroffenen in vielen Fällen mit erheblichen
psychosozialen Belastungen verknüpft.
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Redeflussstörungen Stottern und Poltern
Der Redefluss kann durch Stottern und / oder Poltern gestört sein.
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